House of Night 11 - Entfesselt by P.C. Cast & Cast Kristin

House of Night 11 - Entfesselt by P.C. Cast & Cast Kristin

Autor:P.C. Cast & Cast, Kristin [Cast, Kristin]
Die sprache: deu
Format: epub
ISBN: 9783104028514
Herausgeber: Fischer E-Books
veröffentlicht: 2013-11-21T23:00:00+00:00


Elf

Aurox

Aurox fragte sich, ob man sich je an Trauerfeiern gewöhnen konnte. Wäre es leichter, wenn er schon ein jahrzehntelanges Leben hinter sich hätte? Oder wenn er Freunde hätte, mit denen er darüber reden könnte?

Ziellos schlenderte er davon. Niemand sagte etwas zu ihm. Niemand nahm Notiz von ihm. Aber Aurox nahm alles und jeden wahr.

Shaunee stand noch immer still weinend neben dem brennenden Scheiterhaufen, doch das Feuer trocknete ihre Tränen fast sofort. Thanatos war so nahe zu ihr getreten, wie es ihr möglich war. Auch der geflügelte Unsterbliche stand noch da, statuengleich im Schatten, sein Blick suchte die Umgebung des Scheiterhaufens ab, als erwartete er, dass sich aus der Asche der Jungvampyrin jeden Moment ein Feind erhob.

Schnell und lautlos huschte Aurox weiter, darauf bedacht, außerhalb von Kalonas Sichtbereich zu bleiben. Er wusste nicht, was er von dem Unsterblichen halten sollte. War er Freund, Feind oder einfach ein Gott, der nur beabsichtigte, sie zu beobachten und insgeheim über sie zu lachen?

In den Schatten stieß Aurox auf Rephaim, der Stevie Rae tröstete. Er neidete den beiden ihre Nähe – vor allem die Art, wie Stevie Rae Rephaim so völlig akzeptierte, ohne zu zögern oder zu urteilen.

Auch Dallas bemerkte er. Der junge rote Vampyr wirkte unglücklich, voller Zorn und Neid. Es gefiel Aurox nicht, wie er Stevie Rae anstarrte und dabei vor sich hin murmelte. Vielleicht sollte er das Thanatos sagen – aber die Hohepriesterin schien sich, wie der Rest des House of Night, durchaus im Klaren darüber zu sein, wie groß die Bereitschaft von Dallas zu Übeltaten war.

Er sah Aphrodite davonflitzen und nach Shaylin rufen. Nun, dass die beiden Prophetinnen sich austauschten, vor allem in solch bitteren Zeiten, war nur natürlich.

Er hätte einfach weitergehen sollen. Hätte in der Nacht verschwinden und warten sollen, bis Stevie Raes rote Jungvampyre sich für den Tag in ihre neue Zuflucht im Keller zurückgezogen hatten. Dann hätte er wiederauftauchen und seine Wacht antreten sollen. Um sie zu beschützen. Um schweigend und mit wachen Sinnen einzig bestrebt zu sein, diesem Haus zu dienen, und nicht nur ihm, sondern der Göttin Nyx.

Doch wie immer zog Zoey seine Aufmerksamkeit auf sich. Aurox hielt inne, blieb reglos in der Dunkelheit stehen und gestattete sich, sie kurz zu betrachten. Hand in Hand mit Stark sprach sie mit Damien und Darius, aber immer wieder wanderte ihr Blick von ihren Gesprächspartnern zu Shaunee. Sie nickte und beteiligte sich an dem Gespräch, aber Aurox erkannte, dass ihre Aufmerksamkeit zum größten Teil ihrer Freundin galt, die trauernd so dicht neben dem Scheiterhaufen stand.

Wahrscheinlich wird Zoey bleiben, bis Shaunee bereit ist, endgültig Abschied zu nehmen, dachte er. Einen Moment lang schwankte er, ob er ebenfalls bleiben und mit ihr warten sollte. Vielleicht könnte er irgendwie helfen oder etwas Tröstliches sagen.

Nein. Wenn sie blieb, würde Stark bei ihr sein, und Stark konnte seine Gegenwart nur ertragen, wenn Zoey nicht in der Nähe war.

Dennoch fühlte sich Aurox fast so sehr zu Stark hingezogen wie zu dessen junger Priesterin. Er mochte den Krieger aufrichtig gern. Als er ihm und Darius geholfen



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